World On Fire by Wolfram Hänel

World On Fire by Wolfram Hänel

Autor:Wolfram Hänel
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: cbt
veröffentlicht: 2022-08-03T09:42:32+00:00


13.

Property and profit will cost us the earth

Lukas und Bennie kommen mit einem Trick durch die Absperrungen. Bennie macht einen Fehler. Lukas macht eine Entdeckung und muss fliehen.

Sie nehmen denselben Weg wie neulich, wieder über den Trampelpfad am Graben entlang. Durch die Büsche hindurch können sie sehen, dass der Platz um den umgestürzten Hochsitz mit Flatterband abgesperrt ist. Bennie grinst und streckt die flache Hand aus. Als sie sich abklatschen, flattert eine Taube von dem Baum neben ihnen hoch und landet unbeholfen zwischen den Maispflanzen auf dem Feld vor ihnen.

Sie folgen jetzt einer Treckerspur, einmal muss Lukas ein paar Meter schieben, um den Rollstuhl durch die tiefen Furchen zu bekommen. Hoch über ihnen stößt ein Raubvogel einen Warnruf aus.

»Habicht«, sagt Bennie.

»Mäusebussard«, meint Lukas. »Ist größer als ein Habicht.«

»Fick dich«, sagt Bennie.

Sie hören die Hufe der Pferde schon, bevor sie die beiden berittenen Polizisten sehen, die auf dem Teerweg am Ende des Feldes das Gelände kontrollieren. Als sie Lukas und Bennie zwischen dem Mais auftauchen sehen, stoppen sie die Pferde, der Jüngere der beiden legt die Hand ans Pistolenhalfter, ihre Mienen zeigen deutlich, dass sie die Situation zumindest für bedenklich halten, wenn nicht sogar gefährlich! Auf alle Fälle ganz sicher nicht so, wie es sein sollte. Zwei junge Typen, die mitten durchs Maisfeld kommen, das kann nicht normal sein. Andererseits sitzt der eine im Rollstuhl! Aber das ist vielleicht nur vorgespielt …

»Halt!«, brüllt der eine Polizist. »Was machen Sie da? Hier ist abgesperrt.«

»Dein Job«, sagt Lukas leise und boxt Bennie gegen die Schulter.

»Ist ja irre«, sagt Bennie. »Echt, sogar hier auf den Feldern ist gesperrt? Wegen der Klimakonferenz, richtig? Finde ich gut, dass sie aufpassen, nicht dass da irgendwelche Typen was versuchen, was nicht okay ist.« Bennies Stimme klingt restlos begeistert. Lukas hofft nur, dass er es nicht übertreibt. Vor allem als er jetzt noch hinzusetzt: »Aber das ist auch der Grund, weshalb wir selber hier sind. Bisschen aufpassen kann ja nicht schaden. Ich bin übrigens Paul, meinem Vater gehören hier ein paar Felder. Und der Kumpel ist Philip …«

Er zeigt mit dem Daumen über seine Schulter auf Lukas. »Zwei P, ein L, wie in Philip.« Er lacht, als hätte er einen ganz besonders guten Witz gerissen. »Ist übrigens mein bester Kumpel, ich brauche ja immer einen, der mich schiebt. Ist nicht so einfach mit dem Mercedes hier, aber was soll ich machen, weil ich mich als Fünfjähriger nicht festgehalten habe auf dem Trecker, sondern rumgehampelt, und bevor mein Alter stoppen konnte, war’s schon zu spät, voll mit dem Hinterrad über beide Beine.«

Bennies Redeschwall ist eindeutig zu viel für die Polizisten, sie starren ihn nur mit offenem Mund an und nicken wie so zwei Wackeldackel. Aber immerhin scheinen sie jetzt überzeugt zu sein, dass Bennie und Lukas nicht gefährlich sind. Schlimmstenfalls halten sie Bennie für einen kleinen Spinner, aber dass er nach dem Unfall mit dem Trecker nicht mehr ganz dicht ist, kann man ja auch verstehen. Nett von dem Kumpel, ihn überall hinzuschieben.

»Der Teerweg ist die Grenze«, erklärt jetzt der ältere Polizist.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.